Hofgartenturnier 2016

2 Münchener im Finale

Auch der Hofgarten hat Grenzen. Das musste der ausrichtende Verein MKWU beim diesjährigen Turnierwochenende, traditionell Mitte Juli, halb schmerzlich, halb erfreut, feststellen: 317 Teams meldeten sich an für das Spektakel. 4 mehr und das Turniertableau hätte nicht mehr ausgereicht. In der Vorrunde mussten sogar etliche Poules in einen benachbarten Park umziehen. Bei der Einschreibung wurden Handynummern hinterlassen, weil die Poules teils freie Platzwahl hatten und die Wege lang waren. Eine gute Idee der Turnierleitung, die wie immer professionell durch die drei Tage führte. Teilnehmer kamen aus Frankreich, Schweden, Dänemark, USA, Slowenien, Kroatien, Schweiz, Luxemburg, Österreich und natürlich aus ganz Deutschland (Ost, West, Nord und viel Süd). 

20 % Zuwachs an Teilnehmern – geht auch ohne Claudy Weibel. Wow! Mögliche Gründe dafür: Gute Wetterprognosen, die "Symbiose" mit dem Klassik Open Air (dazu noch später) und das immer breitere Qualitätsspektrum an Spielern. Ja, es wird immer voller im Hofgarten, was auch zu Stress führt. Passanten marschierten teils absichtlich durch laufende Aufnahmen, fühlten sich in ihren täglichen Wegstrecken beschnitten. Ein slowenischer Spieler wurde von einem Gamsbart angeraunzt, dieser Park sei für Fussgänger da. Glücklicherweise verstand der kein Deutsch. Ein Österreichischer Spieler wurde absichtlich von einem Fahrradfahrer verletzt. Die MKWU wird sich Gedanken machen müssen, ob und wie man in Zukunft die Teilnehmerzahl und damit den Stress begrenzt.

Viel Lob gab es wieder für den Caterer, der immer wieder mit einer kreativen, leichten, leckeren Küche überrascht. 

Der Sonntag begann regnerisch (gehört ja irgendwie dazu), trotzdem schrieben sich fast 150 Teams für die Consolante ein, die wiederum in A- und B-Turnier gesplittet wurde. Die Consolante der Consolante (so viel Trost ...) gewann Steff Schwarzbach aus München mit Ninetto aus der Nähe von Nizza (In Solidarität mit dem Mutterland des Pétanque gab es eine Schweigeminute am Beginn des Turniers wegen des grausamen LKW-Mordes in Nizza). Steff war eine von vielen erfolgreichen MünchnerInnen: Raphael Gharany gewann mit Hilfe eines Schwedischen Portéespezialisten das A-Turnier gegen seinen Vereinskollegen Régis Pfortner mit Jeremy Richter aus Frankreich. Im Bild Régis (genannt Gustl) mit Rücken zur Kamera.

Das Finale gewannen Kristian Eklund (nicht nur mehrfacher schwedischer Meister in allen Klassen sondern auch amtierender schwedischer Pokermeister) und Raphael Gharany, amtierender Nationalspieler und Topspieler in der Bundesliga, relativ deutlich. Das benachbarte Klassik Open Air erfreute zwar die Spiele durch Aidas und Boleros, verbot allerdings während des Finales Durchsagen und lautes Klatschen. So wurden Carreaux mit wohlwollendem Nicken quittiert. Die Enge verursacht also auch Stress bei Klassikliebhabern. Hoffentlich wird die MKWU bei diesen Widrigkeiten diese Perle der bayerischen Turniere aufrecht halten können.

Ein großes Lob an die Organisation: Uli Reisser und Mischa Dörhöfer haben zusammen mit einem 40-köpfigen eingespielten Team dafür gesorgt, daß viele neue internationale Freundschaften geschlossen wurden. Und das brauchen wir alle momentan dringender als Klassik Open Airs und xenophobe Gamsbärte.

Alle Platzierungen findet ihr hier.

Fotos: Christian Kunz

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