Hofgartenturnier München
Masse und Klasse
Immer wieder erstaunlich: Die familiäre Atmosphäre, die beim Hofgartenturnier herrscht. Dabei handelt es sich um die mit Abstand größte Massenpétanqueveranstaltung Bayerns. Allein aus der Schweiz nahmen Boulisten aus 17 Vereinen teil, außerdem Deutsche, Österreicher, Elsässer, Briten, Spanier. Präsident Mischa Dörhöfer zitierte in der Eröffnung eine Weisheit aus der eidgenössischen Nachbarschaft: "Einmal im Leben musst Du das Hofgartenturnier spielen." 278 Teams gingen diesem credo nach und meldeten sich am Freitag abend und Samstag morgen an. Seitdem die Anmeldung zeitlich so entzerrt ist, herrscht an der Einschreibung nicht mehr die Panik wie früher. Während der Auslosung wurden als Showevent 100 Euro für den besten Tireur ausgelobt. Eine Reihe von Cracks, Kaderspielern, Tireurkönigen und letztjährigen Turniersiegern stiegen mit breiter Brust in den Ring. Letztendlich gewann den Hunni Tehina Anania, der als einziger überhaupt irgendwas traf! Man nahm's gelassen, wussten doch viele, daß diese Lochserie im Verlauf des Turniers ein Ende finden sollte. Ebenso gelassen nahm man einen Stromtotalblackout: Im Nachverfolgen des Fehlers stelle sich heraus, daß jemand den Hauptstecker zog, um sein Handy aufzuladen.
Das Turnier wurde aufgrund der hohen Teilnehmerzahl um eine Runde aufgestockt, so daß im Hauptturnier die Cadrage schon weit in den Abend ging. Am Sonntag morgen krähte der "coq sportif" bereits um 9.30 Uhr für das 32tel Finale der Hauptrunde und die Consolante. Spätestens jetzt lohnte sich das Zuschauen. Ein hochklassiges Achtelfinale zwischen Daniel Reichert / Pascal Keller (beide DPV Kader) und Philipp Zuschlag / Raphael Gharany (MKWU) verfolgten fast 200 Zuschauer. Für jede gelungene Kugel wurde so laut Beifall geklatscht wie bei einem Finale der Marseillaise. Applaus verdient auch das ganze Orgateam der MKWU für seine Gelassenheit und den Überblick. Den Siegern Philippe Jankowski und Richard Aubert aus Manswiler und Freiburg überreichte man am Ende eines sonnigen Wochenendes 1000 Euro Preisgeld. Das Catering wurde diesmal zufällig flankiert von eine angrenzenden Veranstaltung des Landwirtschaftsministerium, wo man ausgeschiedene Boulespieler bei einer Portion Kässpatzen und Riedenburger Bier traf. Andere vergnügten sich in einem dreirundigen Miniturnier. Die schönen Fotos hat Chris Eberhardt geschossen, die diese große Familie im Hofgarten beleuchten. Hier mehr davon. Auf der Seite der MKWU wird in Kürze auch noch mehr Statistik veröffentlicht. München leuchtet!